Der Wert für die Blutkörperchen-Senkungs-Geschwindigkeit ist in den Laborberichten mit BSG abgekürzt. Er ist als solcher uncharakteristisch, vermittelt aber, dass im Organismus etwas nicht in Ordnung ist. Dies macht weiterführende Untersuchungen erforderlich. Die BSG wird ermittelt, indem ungerinnbar gemachtes Blut in ein graduiertes Röhrchen gegeben und nach 1 bzw. 2 Stunden abgelesen wird, wieweit die Blutkörperchen abgesunken sind. Die Sinkgeschwindigkeit hängt zum einen von der Menge der Blutkörperchen (Hämatokritwert) und zum zweiten von der Menge der Globuline (vorwiegend Antikörper) ab. Daraus folgt, je höher der Hämatokritwert (Gesamtheit aller fester Bestandteile), desto niedriger ist die BSG und je höher die Globuline desto, höher die BSG.
Normalwert:
Frau | Mann | |
nach 1 h: | 6 - 11 mm | 3 - 8 mm |
nach 2 h: | 6 - 20 mm | 5 - 18 mm |
Erhöhte Werte: Eine erhöhte BSG deutet in den meisten Fällen auf entzündliche Prozesse im Körper hin, da bei diesen die Globuline im Blut erhöht sind. Als Ursache hierfür kommen Bakterien, Viren, aber auch rheumatische Prozesse in Betracht. Erhöhte Werte ohne Krankheitsbild kommen häufiger bei Menschen über 60 Jahren vor. Man vermutet, dass dies im Zusammenhang damit steht, dass ältere Menschen häufiger unter chronischen Entzündungen leiden. Eine weitere Ursache ist auch in einer Anämie zu finden, da hier der Hämatokritwert erniedrigt ist.
Verminderte Werte: Einer niedrigen BSG kann eine Polyglobulie (vermehrte Erythrozyten) zu Grunde liegen, aber auch Lebererkrankungen (verminderte Globuline) können dazu führen. Außerdem können bestimmte Medikamente, wie u.a. Kortison und Acetylsalicylsäure, die Senkung herabsetzen.
Andrea Damm / pixelio.de
Wir haben Ihnen hoffentlich mit dieser ersten Übersicht und Erläuterung zu einem besseren Verständnis Ihrer Blutuntersuchungen verholfen. Weitere Fragen zu diesem Thema beantworten wir gerne bei Ihrem nächsten Besuch in der Herz-Apotheke.